15.11.08

Finanzkrise

Das System ist entweder
ein Dinosaurier,
dessen Gehirn so klein ist,
das er erst merkt,
das er stirbt,
wenn er Tod ist,
oder aber,
das Gehirn weiß es schon längst
und
die Füße merken es erst,
wenn sie den Boden verlieren.

Ach ja,
und noch was....

An alle die, die schon immer alles besser wussten und die meinten, ein erfolgreicher Status Quo des Systems gäbe ihnen immer recht und mache alle anderen zu stillen Ideo(logieidio)ten:

Labels: , ,

Tengelmann baut “Deutschlands ersten Klimamarkt” .



Der Verkauf geht weiter
in einem Bierzelt auf dem Firmengelände.

Der Stadtteil bedankt sich,
für die kostenlose Beheizung der Umgebung.

Klimamarkt
anders.

Labels: , , ,

Zum Thema: Deutsche Bahn



Die Bahn frisst meine Zeit und bittet um Verständnis.
Ich gehe jeden Morgen früher aus dem Haus und komme später an.

Die Zeit dazwischen sitze und warte ich,
auf Bahnsteigen,
auf Züge,
die nicht kommen wollen.

Die sich durch unsichtbare Stimmen entschuldigen lassen,
die aus Sieben an den Decken der Haltestellen krächzen,
welche an den äußersten Enden der Bahnsteige angebracht sind,
oder die
durch
winzige Hinweise auf den Anzeigetafeln lautlos und still
ungelesen bleiben.

Ich sitze und warte,
verzweifle,
wenn verspätete Züge noch später kommen,
oder
kommentarlos
ausfallen.

Wenn Verspätungen sich ausweiten,
bis sie die nächsten Züge überholt haben.

Ich will Brandbriefe schreiben,
will Mehdorne zusammen brüllen,
stattdessen,
ein stilles, lautloses, selbstgestaltetes T-Shirt.

Wie alle anderen sitze ich weiter,
wie mein Shirt,
still und lautlos auf den zugewiesenen Bänken
und
ertrage mein Schicksal.


Das vorsichtige und leise „Scheiße“, “Arschlöcher“
ist kaum vom knirschen meiner Zähne zu unterscheiden.

Ich möchte nicht für einen betrunkenen,
Selbstgespräche führenden Alkoholiker gehalten werden,
der über alles und jeden wettert,
oder für einen Mann,
der heute morgen nur vergessen hat
seine Psychopharmaka zu nehmen.

Ängste
Hoffentlich hält keiner mein T-Shirt für eine schlecht gemachte Werbung.
Hoffentlich verklagt mich die Bahn nicht wegen der Verwendung ihres
rechtlich geschützten Logos.

Meine Wut verwandelt sich in Salzsäure,
die langsam beginnt meine Magenwände zu zersetzen.

Herr Mehdorn,
kommen sie auch jeden morgen mit ihrer Bahn zu spät ?

Labels: , , ,

11.11.08

Mülheimer Ansichten: Marien Kirche

Eine Spitze,
ragt heraus,
wie eine Nadel,
umfangen von Strommasten,
in weiter Ferne.

Ein Pastor,
sein Name wie eine Stadt,
lud zur Beichte ein.

Ich,
ein Kind,
voller Neugier,
wollte Wissen,
vom Leben und Gott,
in den hölzernen Kästen der Kirchen.

Er,
erklärte,
ich weiss nicht mehr
was.

Ich,
ich fragte,
nach Wiederkehr.

Er,
er sagte:
"Ja"

Ich,
kam wieder,
nur bis zum Küster.

Gedanken im Käfig

Ich sitze im Käfig
und zähle die Stäbe.

Teile,
ziehe ab,
und bleibe doch immer,
im Käfig
sitzen.

Versöhnung

Gefühle
wie Nebel,
brauchen Zeit sich zu verdichten,
zu Konturen,
erkennbar,
begreifbar,
worum es geht.

Ein Wind
weht
störend,
die kurzen Bilder,
auseinander.

Windstill
muß es sein.

Stille

Lauschend,

ohne Störgeräusche
des Egos.

Zurücktreten,
auch wenn es den "Tod" bedeutet.

Das Ego,
permanent im Kampf,
mit Gefühlen und Ängsten,
die abgespalten
sind.

Kampf
auf zwei Fronten.
Innen und Außen
Stellvertretend,
mit Schatten.

Die Lösung

Innen
Versöhnung



(Kommentar meiner Freundin zu dem Text,während sie ,nach einem acht Sunden Arbeitstag, noch kochen musste und ich ihr den vorgelesen hatte: "Hört sich doch gut an")

7.11.08

Resteficken

Die einsame Wurstscheibe,
im Kühlschrank,
mit abgelaufenem Verfallsdatum,
wartet,
wie beim Resteficken,
um 5 Uhr morgens,
in der Disco,
auf ihren Verzehr.

Sie las die Zeitung, ich die Alltagslyrik.

Wir laufen jeden Tag durch ein Gedicht und merken es nicht.
Wir leben jeden Tag als/ein Gedicht und merken es nicht.

Gedankenstriche

Ein Bart macht Angst in der Bahn.
Der Bart trägt Tasche.
Seine glasigen Blicke ertasten die junge, blonde Frau,
mit der er im Paradies Hochzeit feiern möchte,
die ihn zu Lebzeiten nie eines Blickes würdigt.

Vielleicht verbrenne ich gleich und mit mir diese Zeilen.
Ungelesen, zwischen zerfetzten Leibern und ungelebten Sehnsüchten.

Für mich geht das Licht aus und für ihn beginnt ein besseres Leben.
Glaubt er.

Was aber,
wenn der junge Mann mit Bart,
ein junger Mann mit Bart
ist ?

Dann bin ich der Terrorist,
mit unsichtbarer Bombe,
die irgendwann einmal in Angst explodiert,
um einen Unschuldigen mit Bart in den Tod zu reißen.

Den Wechsel verschlafen.

Gestern Nacht wurde Barack Obama zum 44 Präsidenten der Vereinigten Staaten
gewählt.
Ich habe geschlafen.
Als heute Morgen um 6 Uhr der Wecker klingelte und ich mich eigentlich,
wie jeden morgen,
noch einmal umdrehen wollte,
schaltete meine Freundin den Fernseher an.

Der erzählte vom historischen Wechsel.

Bei mir blieb das berührende Gefühl des gestrigen Abends aus und ich dachte:

„Die Wahl ist vorbei,
fangt mit dem Verändern an
und
lasst mich schlafen.“